„lasst euch feiern!“
5.11.2018  um 19.00 vernissage des ersten wiener frauenwunders in der galerie contemplor:
palais esterházy, wallnerstr. 4, 1010 wien

im kunstbereich etablieren sich geschäftemacher, die die sehnsucht der künstlerinnen und künstler nach wertschätzung und anerkennung nützen und in klingende münze verwandeln. der drang der künstlerInnen aus der masse der kunstschaffenden und hobbymaler herauszutreten, lässt uns die schattenseiten des kunstbetriebes – mit mietgalerien, gekauften austellungs – und messebeteiligungen, gefakten preisen, windigen agenturen und selbsternannten kuratoren – sehen. wenn sich der ruhm nicht von selbst einstellt, muss man eben nachhelfen. mit einem preis vielleicht, der uns den blick der anderen spüren lässt, der auf uns ruht und diesem augenblick eine zusätzliche dimension verleiht, eine bedeutungsvolle existentielle dichte, die alle zweifel auslöscht und uns dabei hilft, eine identität zu konstruieren mit der wir uns von den anderen abheben.

gesehen, angesehen, erkannt zu werden vermittelt uns das gefühl intensiver zu existieren, es beschleunigt den puls und schon jagen kompensatorische wunscherfüllungsfantasien durch den kopf: „wird die metamorphose von der unbekannten künstlerin, die sich zum  star emporarbeitet, gelingen?“ die klitzekleine möglichkeit es doch zu schaffen, zur großen und gefeierten künstlerin zu werden, lässt den wunsch über den fantasienebel des alltags hinauswachsen und beinahe zur wahrscheinlichkeit werden. im wunsch nach auszeichnungen drückt sich der wunsch aller künstlerInnen nach wahrnehmung, achtung, anerkennung und resonanz aus.
das bestreben, mit einer glanzvollen selbstdarstellung die künstlervita zu bereichern lässt die künstlerInnen zur tat schreiten – ein preis, egal welcher, ein preis muss her, koste es was es wolle!
bei der verleihung eines klingenden kunstpreises gelangt man zur gewissheit: „ich bin gut! ich bin besser! ich bin eine der besten und ich werde geliebt!“